Wie ermitteln wir den CO2-Ausstoß?

Wie ermitteln wir den CO2-Ausstoß?

Erfassung der Treibhausgase durch den Strombedarf der Schule

Der jährliche Stromverbrauch wird in Kilowattstunden (= kWh) angegeben. Man erfährt diese wichtige Zahl vom „Schulträger“ (Schulverwaltung der Kommune). Der CO2-Ausstoß des Stromverbrauches berechnet sich wie folgt:

Zunächst wird der durchschnittliche Stromverbrauch der letzten Jahre oder der Stromverbrauch des letzten Jahres bestimmt.

kWh/Jahr x 0,401 : 1.000 = Tonnen CO2

Ob dies ein guter oder schlechter Wert ist, weiß man erst, wenn man den Pro-Kopf-CO2-Ausstoß bestimmt hat.

Tonnen CO2 : Schüler/innenzahl = Tonnen CO2 pro Kopf

 

Grüne Ampel: 0,03 – 0,09 t

Klasse, ein sehr guter Wert!

Gelbe Ampel: 0,10 – 0,14 t

Ein durchschnittlicher Wert. Hier gibt es noch ein Strom-Einsparpotential.

Rote Ampel: über 0,14 t

Dieser Wert liegt über dem niedersächsischen Durchschnitt. Hier gibt es noch ein großes Strom-Einsparpotential.

Unsere Schulheizung als Klimakiller

Erfassung der Treibhausgase durch den Heizungsbedarf der Schule

Die Heizung erzeugt den größten Teil der Treibhausgase einer Schule. Seine Bestimmung ist also besonders wichtig. Der Energiebedarf wird i.d.R. ebenfalls in Kilowattstunden (= kWh) angegeben.

 

Der Treibhausgas-Ausstoß für die weit verbreitete Fernwärme wird wie folgt berechnet:

kWh/Jahr x 0,180 : 1.000 = Tonnen CO2

Bei einer Erdgasheizung werden mehr Treibhausgase ausgestoßen:

kWh/Jahr x 0,247 : 1000= Tonnen CO2

CO2-sparend ist eine Pellet/Hackschnitzelheizung:

kWh/Jahr x 0,025 : 1000 = Tonnen CO2

Ob dies ein guter oder schlechter Wert ist, weiß man erst, wenn man den Pro-Kopf-CO2-Ausstoß bestimmt hat.

Tonnen CO2 : Schüler/innenzahl = Tonnen CO2 pro Kopf

 

Grüne Ampel: 0,02 – 0,19 t

Klasse, ein sehr guter Wert!

Gelbe Ampel: 0,20 – 0,26 t

Ein durchschnittlicher Wert. Hier gibt es noch ein Einsparpotential.    

Rote Ampel: über 0,26 t

Dieser Wert liegt über dem niedersächsischen Durchschnitt. Hier gibt es noch ein großes Minderungspotential.

Wieviel CO2 pusten Auto und Schulbus in die Luft?

Erfassung der Schulwege

getrennt nach Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften

Der erste Schritt ist die Erfassung der Verkehrsmittel, des sogenannten „modal split“, durch eine kleine Befragung, die man sehr bequem online mit Microsoft Forms durchführen kann. Für die spätere Erstellung eines Emissionsminderungsplanes ist eine Prozentdarstellung des Ergebnisses sinnvoll.

 

1. Wie kommst Du in die Schule?

Beispiel:

2. Welches ist die Entfernung (ein Weg)?

Bestimmung mit Google Maps Routenplaner möglich.

Daraus lässt sich die Durchschnittsentfernung für die einzelnen Verkehrsmittel berechnen.

Beispiel:

Der CO2-Ausstoß wird dann getrennt für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte nur für Kfz/Elterntaxi und ÖPNV berechnet:

Erfassung der Treibhausgase durch Kfz-Nutzung

Die Durchschnittsentfernung der Kfz-Nutzer wird x 2 (für Hin- und Rückweg) , mit 190  (= Zahl der Schultage pro Jahr) multipliziert: Damit erhält man die Summe der durchschnittlichen jährlichen Schulwege.

durchschnittlicher Kfz-Schulweg x 2 x 190
= durchschnittliche jährliche Kfz-Schulwege

 

Diese wird mit der Zahl der Kfz-Nutzer und einem verkehrsmittelspezifischen Emissionsfaktor multipliziert:

durchschnittliche jährliche Kfz-Schulwege

x Anzahl der Kfz-Nutzer

x 0,147 : 1.000 = Tonnen CO2

(bei durchschnittlichem Kraftstoffverbrauch von 7 l/100 km)

Getrennt von den Lehrkräften wird auf die gleiche Weise der CO2-Ausstoß der Schülerinnen und Schüler berechnet, die sich mit einem Kfz in die Schule bringen lassen oder mit eigenem Fahrzeug (Auto, Motorrad, Moped) in die Schule kommen.

Erfassung der Treibhausgase durch Nutzung des ÖPNV

Hier wird die Durchschnittsentfernung der ÖPNV-Nutzer x 2 für Hin- und Rückweg und mit der durchschnittlichen Zahl der Schultage pro Jahr (= 190) multipliziert: Damit erhält man die Summe der durchschnittlichen jährlichen Schulwege.

durchschnittlicher ÖPNV-Schulweg x 2 x 190
= durchschnittliche jährliche ÖPNV-Schulwege

 

Diese wird mit der Zahl der ÖPNV-Nutzer und mit einem verkehrsmittelspezifischen Emissionsfaktor multipliziert:

durchschnittliche jährliche ÖPNV-Schulwege

x Anzahl der ÖPNV-Nutzer

x 0,07 : 1.000 = Tonnen CO2

 

Getrennt von den Lehrkräften wird auf die gleiche Weise der CO2-Ausstoß der Schülerinnen und Schüler berechnet, die mit dem ÖPNV (Bus oder Bahn) in die Schule kommen.

Erfassung der Treibhausgase durch den Reiseverkehr

Erfassen der Tagesausflüge und Klassenfahrten

Für jede Klasse wird eine Tabelle mit den Tagesausflügen und Klassenfahrten erstellt: Klimafreundliche Fuß- und Fahrradwege werden nicht berechnet. Die Personenzahl multipliziert mit den Kilometern ergibt die Personen-Kilometer.

 

Beispiel: Klasse 8 b

Je nach benutztem Verkehrsmittel wird die Zahl der Personen-Kilometer mit einem unterschiedlichen Verkehrsmittel-Emissionsfaktor multipliziert, um die emittierten Tonnen CO2 zu berechnen:

Um die CO2-Emissionen durch Tagesausflüge und Klassenfahrten zu erfassen, können Sie dieses Formular nutzen.

Unser Schulessen – der unerkannte CO2-Emittent.

Erfassung der Treibhausgase durch die Schulverpflegung

 

Da sich die durch die Produktion der Nahrungsmittel, ihre Verarbeitung, den Transport und die Herstellung des Schulessens erzeugten Treibhausgase schwer bestimmen lassen, greift man hier auf Durchschnittswerte zurück: Ein in der Schulküche hergestelltes Essen erzeugt durchschnittlich insgesamt etwa 750 Gramm CO2.

Der durch die Schulverpflegung erzeugte Treibhausgas-Ausstoß hängt vom Fleischgehalt ab. Er berechnet sich wie folgt:

 

Zahl der fleischhaltigen Menüs im Jahr

x 0,95 : 1.000 = Tonnen CO2

Zahl der vegetarischen Menüs im Jahr

x 0,45 : 1.000 = Tonnen CO2

 

Ohne Unterscheidung in fleischhaltig oder vegetarisch: 

Zahl der Menüs im Jahr

x 0,75 : 1.000 = Tonnen CO2

 

Kleine Essen: 

Zahl der Brötchen mit Wurst/Fleisch im Jahr

x 0,45 : 1.000 = Tonnen CO2

Zahl der vegetarischen Brötchen im Jahr

x 0,07 : 1.000 = Tonnen CO2

Eine Erfassung des CO2-Ausstoßes der einzelnen Menüs lässt sich über die Webseite Klimatarier ermitteln. Dies erfordert etwas Aufwand, da sich die dort bereitgestellten Angaben immer auf 100 Gramm der jeweiligen Lebensmittel beziehen.

Man wird – z.B. während eines Projekttages – durch Befragung der liefernden Küche zuerst klären müssen, wieviel Gramm der einzelnen Nahrungsbestandteile (Kartoffeln, Reis, Fleisch, Gemüsearten…) die ausgewählten Menüs enthalten. Hat man den CO2-Ausstoß der einzelnen Menüs ermittelt, lässt sich an Hand der ausgegebenen Menüs der jährliche CO2-Ausstoß der Schulmahlzeiten viel genauer als mit der oben angegebenen Formel bestimmen.

Um es Ihnen zu vereinfachen, einen Überblick über den CO2-Ausstoß Ihrer Schule zu bekommen, haben wir ein Berechnungsformular für Sie zusammengestellt.