Die pädagogische Relevanz der klimaneutralen Schule
Schulen sind aber nicht nur Orte, die den Klimawandel mit verursachen, sondern auch Orte, in denen über den Klimawandel informiert wird. Durch die niedersächsischen Kerncurricula wurde der Klimawandel als eine Herausforderung der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen zum verpflichtenden Unterrichtsthema von weiterführenden Schulen, unter anderem im Erdkundeunterricht. Direkte Bezüge zur „Klimaneutralen Schule“ finden sich in den SDG-Zielen 4 (Hochwertige Bildung) und 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz). Zusätzlich stärkt der im Juni 2021 in Niedersachsen in Kraft getretene Erlass des Kultusministeriums „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) an öffentlichen allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen sowie Schulen in freier Trägerschaft“ die Relevanz des Themas in Schulen. Bildung im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung soll die Schülerinnen und Schüler zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigen. BNE ermöglicht, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig bildet BNE auch ein Fundament, um komplexe Zusammenhänge zu verdeutlichen und sich für die Herausforderungen der Zukunft zu rüsten – wie den Klimawandel. Junge Menschen lernen so in der Schule, dass ihr Handeln Auswirkungen auf andere Menschen und ihre Umwelt hat. Gleichzeitig erfahren sie, dass sie ihre Welt mitgestalten können.
Über die Teilnahme an der Initiative „Klimaneutrale Schule“ erfahren die Schülerinnen und Schüler konkret, wie in den Bereichen Strom, Heizung, Ernährung und Mobilität Treibhausgasemissionen entstehen – und wie diese reduziert werden können. Dieses Wissen nehmen sie auch mit nach Hause und können es in ihre Familien, ihren Haushalt oder auch ihren Verein übertragen. Gleichzeitig nehmen die Schülerinnen und Schüler neben der schulischen auch die globale Perspektive ein, wenn sie sich mit Klima, Energie, den SDGs und CO2-Kompensation befassen. Damit wird der Lernbereich „Globale Entwicklung“ mit seinen Kernkompetenzen Erkennen, Bewerten und Handeln an der Schule (weiter) verankert. Und nicht zuletzt werden durch die konkrete Umsetzung von Einsparmaßnahmen oder auch die Beschäftigung mit schuleigenen Entwicklungsprojekten, z. B. bei einer Kompensation an einer kenianischen Schule, wichtige Selbstwirksamkeitserfahrungen gemacht. Alle diese Punkte sind wichtige Bestandteile der BNE und machen die Teilnahme an der Initiative zu einem zutiefst bildungsrelevanten Vorhaben.